
- 29.10.202511:00 Uhr Fokus 2025: Generationen
- FSK keine Angabe
- 90 min
- Großer Saal
Die Filmreihe zeigte in fast 2 Jahren Fokus 2025: Generationen durchaus Formatvielfalt mit Dramen, Komödien, Dokumentationen und sogar Animationsfilmen. Nun zum Finale wird es Zeit für das kleine Format auf großer Leinwand: Bühne frei für 6 wunderbare Kurzfilme, die nochmal die ganze Bandbreite an Themen aus der Lebenswirklichkeit älterer Menschen darlegen.
Die europäischen Kurzfilme stammen aus dem Kurzfilmprogramm Gemeinsam gehts besser des letztjährigen Kurzfilmtages, der immer am 21. Dezember begangen wird, mit von der Volkssolidarität Dresden ausgesuchten Titeln. Darunter ein zweieinhalbminütiger DEFA-Trickfilm zum Thema Einsamkeit und ein schwedischer Publikumsliebling zur Girl Power.
Insgesamt gibt es in der ersten halben Stunde drei Animations- und zwei Realfilme.
Das Highlight dieser vorletzten Fokusausgabe ist der mitteldeutsche Dokumentarfilm Im Schatten des Apfelbaums (60 min.) aus dem Jahr 2018, passend zum Apfelthema der Kulturhauptstadt.
Die Filmemacherin Claudia Euen, Freie Journalistin aus Leipzig, präsentiert ihren mehrfach ausgezeichneten Film selber dem Publikum und steht anschließend für ein Generationen-Gespräch zur Verfügung.
Das Kino Metropol wartet noch mit einer kleinen Erinnerungs-Überraschung auf und die Besucher:innen haben letzte Gelegenheit, ihren Favoritenfilm für das Fokus-Wunschfinale am 26. November abzustimmen.
Mehr zum Film: Im Schatten des Apfelbaums
65 Jahre Ehe, vier Systeme, zwei Menschen, eine Liebe: Ilse und Wolfgang Gutsche sind ein ganzes Leben gut miteinander ausgekommen. Und sie würden alles wieder so machen.
Seitdem ich denken kann, waren meine Großeltern verliebt. Wenn sie uns besuchen kamen, nahm mein Großvater die Hand meiner Großmutter, sie küssten sich und wichen niemals von der Seite des anderen. Als ich erwachsen wurde, bemerkte ich, dass das nicht alle so machen.
Der Dokumentarfilm begleitet die beiden in ihrem Alltag, verfolgt ihre Gespräche, ihre Gedanken und ihr Glück, das seinen Anfang in einer Zeit nahm, die schwer und voller Entbehrungen war. Ilse und Wolfgang Gutsche sind Kriegskinder. Sie gehören zu den letzten Zeugen einer der größten Tragödien der Menschheitsgeschichte. Meine Jugend hingegen war unbeschwert, die DDR war Vergangenheit, ein Gefühl von Schwerelosigkeit. Mit der Liebe aber hatte ich kein Glück. Als mein Freund und ich uns trennten, fragte ich mich, wie meine Großeltern das bis heute geschafft haben? Was hält ihre Liebe am Laufen? Was tun sie, was andere nicht tun?
Im Schatten des Apfelbaums ist gleichzeitig Liebesgeschichte und Zeitdokument. Er spiegelt die Lebenswelten zweier Generationen und erzählt von zwei Menschen, die ein unsichtbares Band verbindet, die das Schicksal zusammentrieb und nicht wieder auseinander. Poetische Bilder erzählen von etwas, was selbst für die beiden nur schwer in Worte zu fassen ist.
(Quelle: www.schatten-apfelbaum.de)