Der Rhein fließt ins Mittelmeer


Im Programm:
  • 08.05.202519:30 Uhr Fr.-Ebert-Stiftung präsentiert
  • Regie:
    Offer Avnon
Informationen:
  • Israel 2021
  • FSK 12
  • Großer Saal

„Der Rhein fließt ins Mittelmeer“ ist eine Reise auf den Spuren der Shoah, die durch Deutschland, Polen und schließlich nach Israel, ins Heimatland von Offer Avnon, führt. Zehn Jahre hat er in Köln gelebt und sein Aufenthalt in dem Land, für das er als Sohn eines Holocaust-Überlebenden widersprüchliche Gefühle hegt, hat ihn zu diesem sehr persönlichen Dokumentarfilm motiviert, der auch das schwierige Zusammenleben von israelischen Juden und Arabern reflektiert. Die Protagonisten sind Menschen, die seinen Weg eher zufällig gekreuzt haben, so eine Nachbarin und ein ehemaliger Bundeswehrsoldat, und solche, denen er selbst nahesteht, Weggefährten, Freunde, Familienangehörige. Die Gespräche balancieren zwischen präziser Fragestellung, genauer Beobachtung und Momenten der Stille, zwischen Gesagtem, Ungesagtem und Gefühltem, während seine Bilder von Orten, Landschaften und Objekten eine Poesie entfalten, die einen weiten Raum für Assoziationen öffnet. Avnon führt uns auf diese Weise beinahe unmerklich dorthin, wo die Shoah bis heute nachwirkt: ins kollektive Bewusstsein der Gesellschaft, ins Bewusstsein jedes Einzelnen, wo Angst und Gewalt weiterhin ihren Platz haben. Nur eine von vielen Fragen, die dabei aufkommen, ist die danach, wovon wir am 8. Mai 1945 nicht befreit wurden.

Der Regisseur Offer Avnon, heute wieder in Israel lebend, wird zur Vorstellung anwesend sein. Themen der anschließenden Diskussion mit Martin Dulig (MdL, SPD Sachsen) und Anna Schüller (sächsische Landesarbeitsgemeinschaft Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus) sind die Erinnerungskultur zum Holocaust in Deutschland und welchen Einfluss die aktuelle politische Lage sowie der hierzulande grassierende Antisemitismus haben. Welche Aufgaben hat in dieser Situation die Politik, welche eine engagierte Zivilgesellschaft?

Moderation: Claudia Euen

Weitere Informationen und Anmeldung hier.

Eine Veranstaltung der Friedrich Ebert Stiftung Sachsen, der Tage der jüdischen Kultur in Chemnitz e.V. sowie der sächsischen Landesarbeitsgemeinschaft Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus.