SONNENSUCHER


Im Programm:
  • 06.02.201918:00 Uhr Klassiker
  • Regie:
    Konrad Wolf
  • Darsteller:
    Erwin Geschonneck, Viktor Awdjuschko, Willi Schrade, Günther Simon
Informationen:
  • DDR 1958
  • 115 min
  • Großer Saal

Die Neue Sächsische Galerie präsentiert in Begleitung ihrer Ausstellung „Generation im Schatten“ diesen DEFA-Klassiker von Konrad Wolf über den Uranbergbau im Erzgebirge.

Wismut 1950. Der Uranbergbau führt Menschen unterschiedlicher Art zusammen. Solche, die einen neuen Lebenssinn suchen, aber auch Abenteurer und Gestrandete. Zwei Frauen, bei einer Razzia in Berlin aufgegriffen, kommen zwangsweise. Das Mädchen Lutz, das schon früh als Waise das Leben von der härtesten Seite kennengelernt hat, und Emmi, die sich nach dem Krieg prostituierte, um zu überleben. Lutz verliebt sich in den Kumpel Günter, lebt einige Zeit mit ihm und verläßt ihn nach großer Enttäuschung. Zwei andere bemühen sich um sie: der Obersteiger Franz Beier und der sowjetische Ingenieur Sergej. Sie sind nicht nur im Ringen um das Mädchen Rivalen. Sergej, dessen Frau im Krieg von Deutschen ermordet wurde, mißtraut Beier, der zwar mit seiner faschistischen Vergangenheit gebrochen hat, aber sich nicht zu diesem Teil seiner Vergangenheit bekennt. Lutz heiratet Beier, bei dem sie erstmals im Leben als Frau Achtung erfährt, aber sie entdeckt, daß sie in Wahrheit Sergej liebt.

Filmtext: Sonnensucher. Filmerzählung von Karl Georg Egel und Paul Wiens. Berlin: Henschelverlag 1974 (Quelle: Das zweite Leben der Filmstadt Babelsberg. DEFA-Spielfilme 1946-1992)

Die Sowjetunion wollte während der atomaren Aufrüstung nicht zeigen, woher sie das Uran bezog und bewirkte ein Aufführungsverbot des Films. Erst 1971, anlässlich des 25. Jahrestags der "Wismut", wurde Konrad Wolfs Werk erstmals gezeigt.

"Ein symbolischer, programmatischer Titel eines der frühen Filme Konrad Wolfs. Symbolisch in zweierlei Hinsicht. Einmal im Hinblick auf die Menschen, die in den ersten Nachkriegsjahren zu Tausenden ins Erzgebirge kamen um im Uranbergbau einen neuen Anfang zu finden. Sie suchten Sonne für ihr eigenes Leben und 'Sonnenenergie aus der Kraft des Atoms'... Die Handlung ist Historie, ein packendes Abbild des schweren, oft kaum zu bewältigenden Neuanfangs. Nichts wird beschönigt, gerade das aber gibt dem Film seinen großen Wert als künstlerisches Abbild eines geschichtlichen Prozesses."

(Gerd Focke in "Freiheit" Halle vom 07.09.1972)