Der Leuchtturm


Im Programm:
  • 15.01.202020:30 Uhr OmU
  • 11.01.202020:30 Uhr
  • 09.01.202020:30 Uhr
  • Regie:
    Robert Eggers
  • Darsteller:
    Willem Dafoe, Robert Pattinson, Valeriia Karaman
Informationen:
  • USA 2019
  • FSK ab 16
  • 110 min
  • Großer Saal

Ein entlegener Leuchtturm-Außenposten an der Küste Neuenglands wird zum Schauplatz eines archaischen Duells zweier dem Wahnsinn nahen Männer. Thomas Wake (Willem Dafoe) und Efraim Winslow (Robert Pattinson) werden auf eine einsame Insel gesandt, um eine marode Leuchtturmanlage zu warten und in Betrieb zu halten. Zur Zeit der Jahrhundertwende an der rauen Atlantikküste ist das eine wichtige Aufgabe, die sich mehr und mehr in einen Überlebenskampf verwandelt. Die zwei extrem unterschiedlichen Charaktere prallen ungebremst aufeinander und als ein nicht enden wollender Sturm über sie hinwegzieht, wird aus psychologischen Sticheleien schon bald ein brutaler Nervenkrieg.Unbändige Wellen zerbersten am steinigen Ufer, gewaltige Blitze zerschneiden den Nachthimmel, ein wummernder Score bebildert die Naturgewalten und das Duo Pattinson-Dafoe ringt um seinen Verstand. THE LIGHTHOUSE ist die sinnestäuschende, hypnotische Geschichte zweier Leuchtturmwärter, die zum ausgehenden 20. Jahrhundert auf einer rätselhaften und verlassenen Insel irgendwo in Neuengland festsitzen.

Diese vage Rahmung wird dem bildgewordenen Rausch, der gut zwei Stunden über die Leinwand flimmert natürlich keinesfalls gerecht. Vielleicht hilft es einen kurzen Blick in die Entstehungsgeschichte des neuen Werkes von Robert Eggers zu werfen. Der Regisseur bestand darauf, sich gemeinsam mit den Hauptdarstellern Robert Pattinson und Willem Dafoe vorzubereiten und das Skript gemeinsam zu proben. Pattinson konnte diese Vorbereitungen anscheinend nicht ausstehen. Er bevorzugte es, die Szenen im Moment zu fühlen und mit erhöhter Spontaneität an deren Aufnahme zu gehen. Während der Dreharbeiten hat er sich ausgiebig in die Rolle hineingelebt, sich stetig betrunken, Dreck gefressen und mehrfach übergeben. Willem Dafoe hat sich einen Seemannsjargon der damaligen Zeit angeeignet und der ganze Film wurde in Schwarzweiß auf 35mm mit Kameralinsen des frühen 20. Jahrhunderts gedreht. All diese Komponenten fügen sich zu einer atmosphärischen Charakterstudie. Robert Eggers verdichtet Elemente aus Melville und Lovecraft zu einem ebenso fesselnden wie faszinierenden Psychodrama.